Vanessa Dahmens
Der letzte öffentliche Auftritt von Papst Franziskus am Ostersonntag erinnerte viele Beobachter an ein ähnliches Ereignis vor zwei Jahrzehnten. Bereits sichtbar angeschlagen, zeigte er sich nach einem längeren Klinikaufenthalt der Weltöffentlichkeit. Franziskus hatte nach einer mehr als einmonatigen Behandlung die Gemelli-Klinik verlassen und konnte an der zentralen Ostermesse nicht persönlich teilnehmen.
Trotz seiner gesundheitlichen Einschränkungen erschien er im Rollstuhl auf der Mittelloggia des Petersdoms. Dort begrüßte er die etwa 35.000 Anwesenden mit einem kurzen Gruß: „Liebe Brüder und Schwestern, frohe Ostern.“ Wie schon bei seinem Vorgänger wurde die Osterbotschaft von einem anderen Geistlichen verlesen, sodass Franziskus nur noch selbst einen letzten Segen in eigenen Worten sprach.
| Papst | Letzter Klinikaufenthalt | Rückkehr in Vatikan | Öffentlicher Auftritt an Ostern | Letzte Ruhestätte |
|---|---|---|---|---|
| Johannes Paul II | Gemelli-Klinik | Kurz vor Ostern | Vom Fenster aus, sehr geschwächt | Petersdom |
| Franziskus | Gemelli-Klinik | Vier Wochen zuvor | Auf der Loggia, im Rollstuhl, schwach | Santa Maria Maggiore, Rom |
Franziskus’ Auftritt weist Parallelen zum Abschied von Johannes Paul II. auf: Beide Päpste vermieden wegen ihrer Erkrankung die Messfeier und waren auf Hilfe angewiesen, um sich noch einmal an die Gläubigen zu wenden. Als letzter symbolträchtiger Akt wurde Franziskus nach der Zeremonie im Papamobil ein letztes Mal über den Petersplatz gefahren.
Wichtige Gemeinsamkeiten:
- Erkrankung kurz vor Ostern
- Letzter öffentlicher Segen am höchsten christlichen Fest
- Sichtbare Schwäche und Unterstützung durch Helfer
Unterschiede finden sich bei der Bestattung: Während Johannes Paul II. im Petersdom zur Ruhe gebettet wurde und diesen noch heute Pilgerströme besuchen, wählte man bei Franziskus die Basilika Santa Maria Maggiore. Diese Kirche lag dem Papst während seines Pontifikats besonders am Herzen und wurde häufig von ihm besucht.
