Der Richter warnt im Prozess von P. Diddy, bürgerlich Sean Combs, vor Kontaktversuchen mit Geschworenen. Dem ehemaligen Musikmogul droht der Ausschluss aus dem Gericht. Am Donnerstag musste ihn der Richter scharf rügen, da er mehrmals Blickkontakt zu den Geschworenen aufnahm.
Der Strafprozess gegen Sean Combs läuft inzwischen vier Wochen lang. Richter Arun Subramanian musste den Angeklagten am Donnerstag mehrmals scharf rügen, da er mehrfach versucht hatte, Kontakt mit den Geschworenen aufzunehmen. Wie der britische „Guardian“ berichtet, hatte Combs mehrmals Blickkontakt zu den Jurymitgliedern aufgenommen und dabei wiederholt genickt. Jetzt droht ihm der Ausschluss vor Gericht.
Heftiges Nicken während einer kritischen Befragung
Während der Aussage von Bryana Bongolan, einer Freundin von P. Diddys Ex-Partnerin Cassandra Ventura, nickte P. Diddy mehrmals heftig während der kritischen Befragung. Der Richter Arun Subramanian beobachtete, wie P. Diddy zu den Geschworenen direkten Blickkontakt suchte. Ein solches Verhalten kann schwerwiegende Konsequenzen für den Angeklagten haben, da es als unzulässige Beeinflussung der Jury gilt.
Der Richter stellte die Anwälte von Combs in der Mittagspause zur Rede. Er machte unmissverständlich klar, dass es keine Versuche geben darf, mit der Jury in Kontakt zu treten. Er betonte, dass es zum Ausschluss des Mandanten aus dem Gerichtssaal kommen kann, wenn sich dieses Verhalten wiederholt. Die Anwälte von Combs versicherten daraufhin, dass das nicht mehr vorkommen wird.
Zeugin schildert erschütternde Details
Die Zeugin schilderte erschütternde Details eines Vorfalls, der sich bereits 2016 ereignet haben soll. Combs hätte sie ihren Angaben zufolge vom Balkon des Apartments von Cassandra Ventura im 17. Stock baumeln lassen und sie dann auf die Balkonmöbel geschleudert. Sie leidet seit diesem Ereignis unter Paranoia und Albträumen. Die Verteidiger von Combs bestreiten die Glaubwürdigkeit der Zeugin.
Über den Prozess gegen P. Diddy haben wir mehrfach berichtet, unter anderem auch darüber, dass eine frühere Assistentin des Rappers eine Vergewaltigung schilderte. Seit Anfang Mai steht er unter anderem wegen Drohungen, Sexhandel und organisierter Kriminalität vor Gericht. Ihm droht eine lebenslange Haftstrafe, wenn er in allen Anklagepunkten verurteilt wird. Bereits in der kommenden Woche könnte die Staatsanwaltschaft die Beweisführung abschließen. Die Verteidigung signalisierte, dass sich die Präsentation bis in den Juli hinziehen könnte.
Quellen: The Guardian, VIP.de, Stern, Spiegel